Dienstag, 30. November 2010

letzte Etappe

Sonntag, 28.November:
Ein Ausruhtag am Lake Tuggera und in The Entrance. Samstag abend  kocht Alvin ein leckeres Curry, verwoehnt mich, und wieder haben wir interessante Gespraeche bis weit in die Nacht.
Ich besuche meine Freunde Jenny und Steven, die ich in Crescent Head kennengelernt habe.




Wir fahren in den Gosford Sailing Club und haben einen geselligen Nachmittag. Mit Segeln wird es leider nix, zu wenig Wind, und dann auch noch Regen. Trotzdem sehe ich mir natuerlich das schmucke Boot an.




Abends zurueck bei Alvin und Noel verbringe ich eine weitere Nacht in deren gastfreundlichem Haus.

Montag, 29.November:
Heute will ich zu Nicole fahren, noch eine Cousine, die mit ihrem Mann Steven, 2 Kindern (Olli und Abi, ihr kennt sie schon) und einem Haufen Pferde in der Naehe von Gosford im Glenworth Valley lebt. Nur 50km heute, ein bisschen Gegenwind und viel auf und ab.
Im Valley angekommen, fahren wir gleich die Kinder von der Schule abholen und dann weiter ein Pferd besichtigen, das Olli vielleicht kriegen soll. So ein Termin ist ein bisschen anders als ein Auto kaufen...






Dienstag, 30.November:
Elfen streunen durch den Garten...



Reitstunde mit Oliver Rickards!
Olli gibt mir eine ausfuehrliche Einweisung in die Grundlagen des Reitens. Zum 3.Mal in meinem Leben sitze ich auf einem Pferd. Mein Lehrer ist danach auf jeden Fall zufrieden mit mir...
Da eroeffnen sich ja ganz neue Moeglichkeiten: der naechste Urlaub auf dem Pferd! Mongolei?! Lili, kommste mit?




Heute morgen dann wieder der ganz normale Vor-der-Schule-Blues, Abi kriecht in meinen vorgewaermten Schlafsack.



Es regnet, und zwar nicht zu knapp. Ich werde mich trotzdem auf's Rad setzen und die letzten Kilometer bis Sydney in Angriff nehmen.

Samstag, 27. November 2010

...lange nix gehoert

Samstag, 28.November:
Mir geht es gut! Ich habe mir ganz viel Zeit gelassen die letzten Tage und habe das schoene Wetter und die schoenen Straende genossen. Habe als erstes die Zeit in Crescent Head ausgedehnt und die entspannte Atmosphaere dort. Durfte mich wieder bei Hindu einquartieren, danke auch an seinen Sohn Jai fuer das Zimmer!

Zu meinem grossen australischen Bekanntenkreis haben sich noch Jenny und Steven dazugesellt, wir haben an 2 Abenden das Cafe und den Club genossen und mal wieder sehr viel gelacht.
Von Crescent Head ging es dann weiter nach Seal Rocks, ein wunderschoener Platz auf dieser Erde!



 Ich habe Surfen mit dem Body Board ausprobiert und 'ne Menge Wasser geschluckt...




Am Donnerstag abend gab es auf dem Campingplatz eine Weihnachtsfeier fuer die Belegschaft des Campingplatz und ich war eingeladen! Hej, wir haben wild gefeiert, viel gelacht, getanzt, laut geredet und gerockt... Auf so einer Weihnachtsfeier war ich in meinem Leben noch nicht. Und Shrimps gab es, und Austern, und Steak und Barramundi zum BBQ, lecker!
Sally and Kevin, thanks a lot for inviting me to the hottest Christmas-Party I've ever had in my life...





Ja, und die letzten beiden Tage bin ich nach Newcastle und dann weiter nach The Entrance geflogen! Rueckenwind!!!! Teils mit 40km/h und Kette rechts ohne grosse Anstrengung, da weiss ich erst, was ich auf dem Hinweg nach Brisbane getreten habe.
Hier noch ein Eindruck von der Weihnachts-Einkaufs-Stimmung in einem Shopping-Center:



Jetzt bin ich wieder in The Entrance bei Alvin und Noel, es ist ein bisschen wie Zurueckkommmen, der erste Eindruck von "Nach Hause" kommen.
Ich hoffe der Wind bleibt mein Freund die letzten Kilometer nach Sydney.

Sonntag, 21. November 2010

Abkuerzung

Samstag, 20.November:
Heute habe ich ganz viele Kilometer gemacht, ohne zu treten:
Habe mich mit dem Innenleben eines Trucks vertraut gemacht. Und es sieht wirklich aus wie in einem Flugzeug-Cockpit. Berry erzaehlt mir, dass er 2 Trailer und bis zu 90Tonnen mit dem Truck ziehen kann.



Die Jungs haben mein Fahrrad hinten auf die Ladeflaeche geladen und festgezurrt. mein Raedchen sah ploetzlich so klein aus...



Und dann bin ich in 3 Stunden die Strecke dahingebraust, fuer die ich 2 Tage gebraucht haette.
It was a lazy lift to Kempsey and a perfect shortcut. Thanks a lot to Berry and his mates!
Und hier bin ich wieder, in Crescent Head bei Hindu, haenge ein bisschen am Strand rum bevor es weitergeht.

Sonntag, 21.November:
Strandleben in Crescent Head.


Freitag, 19. November 2010

wieder auf der Strasse

Donnerstag, 18.Novemeber:

Bin wieder auf dem Fahrrad, unterwegs in Richtung Sueden.
Vorgestern war ich noch mit Heidi und Zara in einem Streichelzoo fuer Koalas und Kaenguruhs, komisch diese ungewohnten Tiere so nahe zu haben. Zara auf jeden Fall fand es super!





Gestern bin ich nach einem schweren Abschied in Brisbane in die Bahn gestiegen und bis an die Gold Coast gefahren. Dort auf die Strasse, und los in Richtung Hinterland. Schoen, wunderschoene Landschaft, entlang des Tweed River und dann ab in die Berge. Jetzt wird es huegelig, ich mache nicht nur Kilometer sondern auch ganz schoen Hoehenmeter.



Hinter Murrwilumbah in Uki finde ich ein familiaeres Bead & Breakfast, ein Hollaender (mit 13 mit seinen Eltern ausgewandert) und seine Frau, Keith und Janice. Natuerlich stellen sie Fragen, und als ich erzaehle, dass ich Kostueme gemacht habe, muss ich mir Janice's Quilt- und Naeh-Werkstatt ansehen. Sie verkauft ihre Sachen auf Maerkten.


Ein sehr angenehmer Uebernachtungsplatz. Werde mit Umarmungen verabschiedet.

Heute dann noch mehr Huegel, erst trocken, dann immer nieseliger, am Schluss Regen. Trotzdem geniesse ich weiter die Landschaft, es ist fast tropisch und so so gruen! Es geht auch ganz schoen auf und ab, teilweise 14% Steigung. Da macht sich mein Bergfahrrad wieder bezahlt.


Naja, und dann ist da wieder eine Vogel-Attacke, langsam nerven die Gesellen...


Toter Magpie auf der Strasse: ...ich war's nicht!!!
Ich fahre bis Casino, hier finde ich ein Hotel mitten in der Stadt. Bei einem Glas Wein in der Bar gucke ich den Jungs noch beim Pool Billiard zu.

Freitag, 19.November:
Heute muss ich frueh los, 110km ohne groessere Ortschaft dazwischen. Um 8:30 Uhr sitze ich auf dem Rad. Es ist ruhig auf dem Summerland Way. Wenig Autos, heute auch wenig auf und ab. Perfektes Fahrradwetter, nicht zu warm und kein Regen. Auf der Haelfte des Weges liegt ein Shop, da belohne ich mich mit einem Eis.
Nach 70km faengt es leider wieder an zu regnen, ein starker Wind kommt auf -natuerlich Gegenwind- die letzten 20km bis Grafton sind ein echter Kampf.

Dienstag, 16. November 2010

ein Tag auf Fraser Island

Montag, 15.November:

Habe einen Ausflug nach Fraser Island gemacht. Viel im Auto sitzen, Dingo's sehen,



durch den Sand rutschen, im See mit schneeweissem Sand baden, durch den Regenwald laufen.



Tolle Natureindruecke, glasklares Wasser,  nette Gesellschaft. Die Insel ist beeindruckend.


Unser Guide kommt von der Insel, hat viel erzaehlt. Z.B. von den Fliegen, die man essen kann... letztendlich ist es der Nektar, den sie in ihrem Hintern sammeln und den man dann rausdrueckt. Hab's probiert, schmeckt ziemlich neutral, d.h. eignetlich nach nichts.
Ein schoener Tag, frueh um 5Uhr aufstehen hat sich gelohnt.

Am Mittwoch will ich mich wieder auf's Fahrrad setzen und zurueck nachSydney radeln. Ueber den genauen Streckenverlauf bin ich mir noch nicht ganz sicher, aber das entscheide ich auf dem Weg. 5 Tage Faulsein, mir kribbelt's in den Beinen...

Samstag, 13. November 2010

angekommen und Halbzeit

Donnerstag, 11.November:
Endspurt: durch Tweed Heads, Surfers Paradise, nicht wirklich "the place to be" (man beachte die Weihnachtsdeko),


bis Coomera, ca.50km vor Brisbane. Um dem Stadtverkehr zu entgehen, steige ich die letzten Kilometer in die Bahn. Heidi (meine Kusine) holt mich vom Bahnhof ab, natuerlich in Begleitung von Zara, der bezaubernden 1-jaehrigen Tochter.
Und dann gibt's erstmal ein kuehles Bier.
Meine ersten 4 Wochen der Reise sind rum, Halbzeit. Das ging echt schnell.


Freitag und Samstag, 12. und 13.November:
Mal wieder Stadtluft schnuppern, ein bisschen rumhaengen, Eindruecke sammeln von der Stadt.
Und die Gesellschaft von Heidi und Zara geniessen.



Naechste Woche mache ich mich dann wieder auf den Rueckweg, mein Plan ist, etwas weiter im Inland zu radeln.
Weniger Autos, und ausserdem will ich ja auch was Neues sehen...
Ich freu mich schon auf den Rueckenwind!

Donnerstag, 11. November 2010

noch 100km bis Brisbane

Mittwoch, 10.November:
Boah, was'n Scheiss-Tag heute: Regen, schon wieder. Nasses, dreckiges Zelt einpacken, weiter im Regen, immer wieder kurze Schauer. Und das entlang der "Sunshine Coast". Alles ist nass, ich bin heute schlecht gelaunt, die Autofahrer gehen mir auf die Nerven, staendig streift mich fast jemand, schneidet mich, nimmt mir die Vorfahrt. Kontinent der Autos, oft stehen 3 Waegen vor einem Haus, selbst 2km zur Post werden mit dem Auto gemacht. Auf meinem Rad bin ich hier eine absolute Exotin.


Ich fahre bis kurz vor Tweed Heads, noch 100km bis Brisbane. Hier entlang der Kueste sind die Sandstraende endlos lang, die Landschaft aber fast langweilig.
Finde einen Wohnwagen auf dem Campingplatz, genug Raum um mein nasses Zeug zumTrocknen auszubreiten.


Morgen werde ich nach Brisbane reinfahren, die letzten Kilometer aber mit der Bahn, der Verkehr in Brissi soll moerderisch sein...
Allerliebste Gruesse an alle meine Lieben!
Rosella

Mittwoch, 10. November 2010

4mm-Spax

Dienstag, 9.November:
Heute komme ich nicht weit: schon nach wenigen 100Metern hoere ich es klackern, und tatsaechlich, im Hinterrrad steckt eine 4mm-Spax.


In der Ferne rauscht schon der naechste Regenschauer an, da frage ich den netten Automechaniker am Weg, ob ich bei ihm unter'm Dach Fahrrad flicken darf. Also, auf ein Neues!


Bis Ballina bleibt es wecheslhaft, immer wieder Regen, Sonne, Regen...
Nach South Ballina mache ich 9km umsonst, Faehre geht heute nicht, also zurueck auf demselben Weg, so komme ich wenigstens mal in den Genuss von Gegegnwind...
Leider wieder Highway, und mein erstes Autobahndreieck! Schoen konzentrieren... wenn ich zurueck bin, passt gut auf mich auf, dass ich nicht mit dem Rad auf die A7 Richtung Flensburg abbiege.
Byron Bay, mein Zelt steht nah am Meer, morgen mehr...

Dienstag, 9. November 2010

Grafton bis Broadwater - jetzt mit Bildern

 Montag, 8.November:
 Grafton, Agrikultur-Stadt, hat den Charme der 50er Jahre. Herrlich altmodische Laeden und Haeuser, die eine gute Filmkulisse abgaeben.



Nach einem grossen Cappuccino verlasse ich die Stadt entlang des Clarence River in Richtung Muendung.



Wieder greifen mich die Voegel an, einmal sogar 2 gleichzeitig. Es sind Magpies, waehrend der Bruetezeit scheint das haeufig zu sein, dass diese Menschen oder Tiere attackieren. Man wird ein wenig schreckhaft, wenn man zwischen Baeumen durchfaehrt. Einmal zucke ich sogar vor einem grossen Schmetterling zusammen...
 


Und wieder geht es auf den Highway, durch ewige Zuckerrohrplantagen, durch Little Italy, bis Broadwater. Wieder viel Gegenwind. Wenn der Wind so bleibt, wird der Rueckweg von Brisbane ja ein wahrer Rausch...
Sorry, heute wieder keine Bilder, kein USB-Slot am PC.
Hole ich aber nach!
UND HIER SIND SIE!
Eure Rosella

Sonntag, 7. November 2010

Regentag


Samstag, 6.November:



Die ganze Nacht hat es geschuettet. Eigentlich hatte ich mich schon auf einen Tag Zwangspause eingerichtet. Aber puenktlich um 9Uhr klart es ein bisschen auf. Zumindest hoert der Regen auf. Erstmal sehen, wo ich Fruehstueck herbekomme, habe gestern alle meine Vorraete aufgegessen. Und dann los.
Ueber den Rest des Tages gibt es nicht viel zu sagen: Regen, Regen, Regen.... Nach wenigen Kilometern wieder in die Regenkluft. Bis Coffs Harbour fahre ich, das reicht fuer heute, mir laeuft das Wasser aus allen Oeffnungen....

Sonntag, 7. November:
Sonne! nach diesem nicht enden wollenden Regen gestern Sonne!!!!!
Schnell los, wer weiss...
Erstes Stueck Highway, dann endlich wieder wenig befahrene Strasse. Ich werde fuer den gestrigen Tag entschaedigt. Aber wie ihr seht, sogar die Kuehe stehen im Wasser.



Ich fahre die Orara River Road entlang, es ist ein wahres Fest fuer die Sinne: Sonne, weiter Himmel, Lilienduft, immer wieder der Duft der Eukalyptus-Baeume, wunderschoene Landschaft.





Auch wenn die Aussis echte Auto-Fetischisten sind, so haben sie doch ein Herz fuer Tiere auf der Strasse.




Typische Strassen-Szenerie: weit und breit nichts, dann eine Tankstelle mit Restaurant.




Moechte jemand diese Fahrraeder? vielleicht sollte man sie tatsaechlich befreien...




Jetzt bin ich in Crafton angekommen, nach Brisbane sind es noch 320km. 760km bin ich bis jetzt gefahren. Hoffentlich bleibt es so ein Sonntags-Wetter.
Ich schicke euch allen meine sonnigsten Gedanken!
Eure Rosella

Samstag, 6. November 2010

die Voegel

Freitag:




Thank you Hindu for your hospitality and your generosity! it was such a good time I had at Crescent Head, don't want to miss that.


Heute kommt zum ersten Mal die Regenjacke zum Einsatz.
Sowieso ein komischer Tag. Waehrend ich gemuetlich auf der Strasse Richtung South West Rocks radle, immer am Fluss entlang, flappt mir ploetzlich etwas an den Kopf. Als ich mich umdrehe, sehe ich den Vogel, der erneut im Sturzflug auf mich zukommt. Panisch schlage ich um mich, aber der Vogel greift mich immer wieder an. Instinktiv scheine ich genau das Richtige zu tun: ich bleibe stehen und verhalte mich ruhig. Jetzt setzt sich der Revierkaempfer auf die Telegrafenleitung, wetzt den Schnabel. Ich steige auf's Rad, will schnell weiter, schon kommt er wieder bedrohlich angesegelt. Erst als ich ganz langsam weiterschiebe bleibt er auf der Leitung sitzen.
Das hat mir eine Riesen-Angst eingejagt, ich bin froh, den Helm zu haben. Es bleibt an diesem Tag nicht das einzige Mal, dass mich einer dieserVoegel attackiert, aber so nah kommt danach keiner mehr.
Einige Kilometer weiter muss ich von der Regenkleidung Gebrauch machen. Ausgerechnet auf dem Highway, das macht keinen Spass, wenn die Trucks dicht an einem vorbeirauschen und einem noch zusaetzlich Wasser in's Gesicht schleudern. Da bin ich froh, dass ich bald wieder auf eine einsamere Strasse ausweichen kann, auch wenn's ein Umweg ist.
Das letzte Stueck bleibt mir der Highway trotzdem nicht erspart. In Nambucca Head suche ich mir ein trockenes Plaetzchen direkt am Wasser. Heute freue ich mich richtig darauf, den Abend alleine zu verbringen. Ein spannendes Buch, ein Sandwich und Gurkensalat sind mit von der Partie.
Draussen tobt der Sturm, der Himmel hat alle Schleusen offen.