Mittwoch, 31. Mai 2023

Vilcabamba und Zumba

Von Cuenca bis Loja lasse ich mich nochmal vom Bus shutteln. Mit dem Rad fahre ich weiter nach Vilcabamba mit kurzem Kirchenstop in Malacatos.





In Vilcabamba leben viele Aussteiger. Es gibt zum langen Wochenende einen Markt, eine Konzertbühne und einige andere Events.





Ich weiss das mein Jugendfreund Richard mit seiner Frau Mira und Familie hierher gezogen sind, habe aber weder Adresse noch Telefonnummer. Nach kurzem Rumfragen finde ich tatsächlich ein Lokal in dem die beiden bekannt sind. Ich hinterlasse meine Telefonnummer und noch am gleichen Abend treffen wir uns! Auf deren Grundstück in den Bergen darf ich zelten. Der Blick in's Tal ist gigantisch, der Sternenhimmel nachts beamt mich weg.



Am Sonntag gibt es einen Schönheitswettbewerb für Hunde in der Stadt.




Biker-Shuttle auf ecuadorianisch:

3 Tage bleibe ich in Vilcabamba und tanke in jeder Hinsicht auf. Tiefe Gespräche und Ausruhen, Energie für Herz und Seele, gutes Essen und ganz viel Zeit. 

Mein nächstes Ziel ist Palmira, 2000 Hm muss ich dafür klettern. Ich schaffe es nicht ganz, ein Gewitter mit heftigem Regen lässt mich Zuflucht nehmen in einer kleinen Hütte am Strassenrand. Dort stelle ich mein Zelt auf und bleibe über Nacht.









Am nächsten Morgen geht es erstmal nur bergab. Von 2500m bis auf 1000m, hier es ist wieder heiss. Da ich keine weitere Planung gemacht habe, kein Zugang zum Netz und auch keine gute Karte von Ecuador habe unterschätze ich den nächsten Abschnitt der Strecke total. Die Strasse ist holprig und unasphaltiert und teils sehr steil. Knapp 50km bis Zumba, das schaffe ich locker! denke ich. Aber die letzten 14km haben es in sich: steil, holprig und ausgewaschen geht es bergab, so das mir die Hände vom Bremsen weh tun. Und ich denke noch: wie gut das ich diese Strecke nicht bergauf fahren muss! Aber tatsächlich wird die Bergauf-Strecke genauso und noch viel länger. Teils muss ich schieben, mir reicht einfach die Kraft nicht immer für die 12% auf losem Untergrund. Ich kann nicht mehr, habe Krämpfe, ich bin echt alle. Mit all meiner Willenskraft zwinge ich mich hoch. Am liebsten würde ich mich einfach an den Strassenrand setzen und einschlafen. Einen Zeltplatz finde ich an der steilen Strasse auch nicht, sowieso habe ich nicht genug Wasser dabei. Und an jeder Siedlung kläffen mich die Horden von Hunden an, die wenigen Autos und der Autobus sind unerbittlich, wollen eng an mir vorbei. Endlich habe ich es geschafft bis Zumba! Ich bin klatschnass geschwitzt, meine Kleider könnte ich auswringen, total fertig. Heute Nacht schlafe ich im Hotel.








Nur noch 26km bis zur Grenze nach Peru!


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