Sonntag, 12. März 2023

an den Nicaragua-See und weiter nach Costa Rica

Eine Nacht bei Jenny im Aussenbezirk von Managua. Jenny ist sehr religiös, wie so viele hier. Nach ihrem Segen darf ich abreisen. Leider vergesse ich mein schönes helles Hemd was mir die Sonne vom Leib hielt und Freizeit-Überwerfer war.


Von Managua kriege ich ausser dem anstrengenden Verkehr wenig mit, ich fahre nicht in's Zentrum.

Heute ist es bedeckt, das heisst es ist nicht so heiss. Schwül ist es trotzdem. Angekommen in Granada, checke ich in einem Hostel ein. Im Internet war zu lesen das Donnerstags um 2 Uhr ein Boot nach Ometepe fährt. Das wollte ich morgen machen. Tja, Internet ist halt nicht Realität, da fährt das Boot nur Montags. Also umdisponieren: dann eben mit dem Rad am See entlang. Leider auf der Carretera, keine Alternative. Aber erstmal streune ich durch die Stadt. 









Auf dem Markt finde ich ein weisses Langarm-Shirt. Die gebrauchte Kleidung kommt fast ausnahmslos aus den USA.







Und weiter radle ich am Nicaraguasee entlang. In San Jorge gegenüber der Insel Ometepe mit Blick auf den Vulkan (den habe ich 2001 bestiegen) darf ich wieder an einem Restaurant übernachten. Ich springe in den See und lasse mir danach den Fisch (Guapote) schmecken.






Nach einer windigen Nacht (dadurch kühlt es angenehm ab) fahre ich die letzten Kilometer zur Grenze nach Costa Rica. 









Zum ersten Mal muss ich alle meine Taschen vom Fahrrad nehmen und sie auf den Scanner legen. Der Beamte von Costa Rica will ein Ausreise-Ticket sehen. Als ich ihm sage dass ich mit dem Rad da bin hat sich das allerdings erledigt. Und dann bin ich schon in Costa Rica!



Tatsächlich liegt nicht mehr so viel Müll am Strassenrand. Es ist üppig grün und wieder bergiger. Ich will noch zu einem kleinen Strand um dort mein Zelt aufzustellen. Der Sonnenuntergang ist auch wieder ziemlich schön.






Ich setze mich an's Wasser und lasse mir von den Wellen eine Gutanacht-Geschichte erzählen. Als ich zum Zelt zurück komme hat ein Tier versucht meine Essenstasche zu öffnen. Als ich mit meiner Lampe leuchte sehe ich 2 Augen funkeln. Ich kann nicht genau erkennen was es ist, eine Wildkatze? Auf jeden Fall nehme ich meine Tasche mit an's Zelt. Ein Fehler, am nächsten Tag ist sie von Ameisen infiltriert und als ich sie hochnehme sind sofort meine Hände und Füsse voll von ihnen. Diese fiesen kleinen roten Ameisen die richtig weh tun! Es nutzt nix, ich muss die Tasche total leeren und einige Lebensmittel wegwerfen. Natürlich werde ich total von Ameisen aufgefressen, ich heule vor Schmerzen. Aber die Tasche wird mit Wasser ausgespült und in die Sonne gestellt. Und dann kann ich endlich Café machen und frühstücken. Der geplante frühe Start wird natürlich nichts, und meine Hände und Füsse sind angeschwollen von der Ameisensäure. Oh darauf hätte ich gut verzichten können! Dafür sind die Tiere die sonst so auftauchen eine Entschädigung. 



Es ist heiss und schwül.
 



Ich habe eine Steigung von bis zu 15% vor mir um wieder auf die Carretera zu kommen, und eigentlich will ich wieder an's Wasser. Aber der spätere Start hat mich verzöger und meine schmerzenden Hände und Füsse schreien nach einer ausgiebigen Dusche. Ich gehe in's Hotel in Liberia. Ich muss Geld abheben und einkaufen, Lebensmittel ersetzen. Costa Rica ist teuer, die Preise sind wie bei uns. Ich frage mich wie die Menschen hier das zahlen können. 
So richtig weiss ich noch nicht wie ich das Land finde. Die Natur ist toll! Und Costa Rica hat sich dem nachhaltigen Tourismus verpflichtet. Die Menschen pfeiffen mir nicht mehr hinterher, sind an Touristen gewöhnt, aber auch nicht so zugänglich wie z.B. in Nicaragua. Mein Lächeln wird meist erwidert, trotzdem ist es schwieriger in's Gespräch zu kommen. Irgendwie ist alles nicht mehr so authentisch wie in den anderen Ländern Zentralamerikas. Aber ich habe ja noch ein paar Tage um das Land kennen zu lernen.

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