Samstag, 6. August 2022

3. bis 5. August

Kino in Julesburg:

Ich bin geschwächt von meiner Gift-Schluckerei und das Kranksein hat auch an meinem Körper gezehrt, ich habe ziemlich abgenommen. Ich beschliesse langsam zu machen. Flüssigkeit auftanken für die hohen Temparaturen.


Am Supermarkt steht ein Truck, der Fahrer entlädt fröhlich pfeifend die Getränke. Spontan frage ich ihn, ob er mich ein Stück mitnimmt. Nach kurzer Rücksprache mit seinem Chef lädt Drake mein Rad auf die Rampe, fährt es hoch, zurrt es im Inneren fest, und in einer Stunde sind wir die Strecke gefahren für die ich einen Tag gebraucht hätte. Ich bin total froh, denn die Strasse ist gut befahren und hat keinen Seitenstreifen.



In Sterling setze ich mich in ein Café und esse erstmal ausgiebig. Es geht mir schon viel besser, also beschliesse ich noch ein Stück zu radeln, und mein Wunsch auf Rückenwind wurde endlich erhört! es geht schnell voran, doch leider nicht lange: diese kleinen Dornen sind echt fies.


in Brush lande ich auf dem Gemeinde-Campingplatz. Hier sind auch Debbie und Jeff, mit ihrem Motorrad ziehen sie einen kleinen Wohnanhänger. Wir unterhalten uns lange, Jeff ist solo um Cape Horn gesegelt. Abschied mit Umarmung. Im Dunkeln baue ich mein Zelt auf.




Eine laute Nacht im Zelt, nebenan ist der Fairground.
Der nächste Tag führt mich durch Fort Morgan, dort werden die Kinder in den Ferien so bespasst:


Ich hatte gehofft, Colorado ist nicht mehr so flach, aber der östliche Teil ist flach, windig und hoch: unbemerkt habe ich mich auf eine Hochebene von 1300m hochgeradelt. Mein Thermometer am Tacho zeigt 44°C.
Weil ich keinen Umweg fahren will, muss ich ein Stück auf die Interstate, Autobahn, nicht gerade meine Lieblingsstrasse mit dem Rad. In Colorado darfst du das offiziell.



 
Auf kleineren Strassen fahre ich weiter. Kälber werden hier in kleinen Hütten aufgezogen damit sie Schatten haben und nicht weglaufen.



Es ist schwierig einen Zeltplatz zu finden, alles ist flach und nirgends eine Baumgruppe um sich zu verstecken. Ich halte an einem Haus und frage nach Wasser. Sandy und Russ laden mich ein mein Zelt in ihrem Garten aufzubauen. Ich nehme dankend an, darf mich duschen und werde zum Abendessen eingeladen. Es wird ein interessanter Abend, wir tauschen uns aus über die Unterschiede von USA zu Europa.


Am nächsten Morgen komme ich ewig nicht los, Sandy und ich haben uns so viel zu erzählen. Eine sehr intensive und persönliche Begegnung.
Thank you Sandy and Russ for inviting me into your garden and into your house, I'm so glad I stopped to ask for water. Hope to see you in Hamburg!


Spät komme ich los, es ist schon wieder total heiss. Auf einer einsamen Strasse kann ich mich bis auf 3m diesem Habicht nähern.




Ein Stück weiter laufen mir diese Tierchen über den Weg.


Ich nähere mich Denver, und die ganze Zeit halte ich Ausschau, wann ich endlich die Berge sehe. Und endlich, da sind sie im Dunst:



Ich bin inzwischen auf 1500m, und es bleibt schwierig einen Zeltplatz zu finden. Ausserdem habe ich schon wieder einen Dorn aufgesammelt. In der Ferne regnet es.




Ich frage bei Jessi und Mike, Warmshowers, ob ich übernachten kann. Ich kann! also noch 20 Meilen nach Denver rein, und Mike öffnet mir die Garage aus der Ferne. Die beiden sind auf einer Hochzeit und ich bin am Abend alleine im Haus. Kurz nach 10 kommen sie nach Hause und erzählen dass sie mit dem Tandem durch die Schweiz gefahren sind. Wir sind alle müde, nach einer entspannten Runde Unterhaltung am Tisch ist Zeit zum Schlafen. So ein Bett ist einfach wunderbar nach den Nächten im Zelt.
Thank you Jessi and Mike for hosting me at such short notice! Welcoming hospitality, interesting conversation, even though it was for just a few hours we've met. Be welcome to stay any time you are in Europe.


Heute werde ich mir Denver anschauen und nur gaanz wenige Meilen radeln. Und den Blick auf die Berge geniessen. Rocky Mountains here I come soon!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen