auf meinem weiteren Weg nach Toronto sehe ich kurz vor der Stadt Cobourg eine tiefschwarze Wetterfront die sich in meine Richtung bewegt. Jetzt heisst es Gummi geben, da will ich nicht reingeraten, das Grummeln des Donners ist auch schon zu hören. Kurz bevor die ersten Tropfen fallen erreiche ich einen öffentlichen Park in der Stadt mit einem Klohäuschen. Perfekt zum Unterstellen. Ein paar Tropfen fallen, das Gewitter scheint weiter nördlich vorbeizuziehen, der Himmel zeigt schon wieder ein bisschen blau, und auf dem Tennisplatz nebenan schrubbt ein Paar seelenruhig den Platz. Da ertönt ein Alarm auf meinem kanadischen Telefon, Tornadowarnung! Die Hausbewohnerin auf der anderen Strassenseite ruft zu mir rüber, im Ernstfall soll ich mich in's Klo begeben, da werde ich natürlich dann auch mein Rad mit rein nehmen. Das Paar vom Tennisplatz kommt auch zum Häuschen, sie haben in einem extra Raum ihre Geräte gelagert. 2 Stühle werden rausgestellt, wir kommen in's Gespräch. Der Himmel wird wieder dunkel, dickere Tropfen fallen. Und dann laden die beiden, Cheryl und Shaun, mich zu sich nach hause ein, Abendessen mit Paella, eine Dusche, ein Bett für die Nacht. Nach kurzer Überlegung nehme ich dankend an. Im strömenden Regen radeln Shaun und ich zum Haus, und was folgt ist einfach nur schön: Ich werde aufgenommen wie ein Familienmitglied, persönliche Gespräche, ganz viel Herzlichkeit. Bald kommt die Sonne wieder raus, der Tornado ist nicht hier durchgefegt. Für 2 Stunden sind Cheryl und Shaun noch auf dem Tennisplatz, und als sie zurückkommen ist ein Teil ihres Clubs dabei, wir trinken Bier auf der Terrasse und Joan/Jantje erzählt mir die Geschichte ihrer holländischen Großmutter, die im WW2 auf der anderen Flußseite einkaufen ging und, nachdem die Nazis die Brücke weggebombt hatten, nicht zurück konnte, während ihre Eltern jahrelang nicht wussten wo sie ist und ob sie überhaupt noch lebt.
Here's to Cheryl and Shaun: Thank you for inviting me to your house and being so warmly welcomed and getting introduced to your Tennisclub and your lovely neighbour Dev. You made my day!
am nächsten Morgen geht's weiter Richtung Toronto, es ist extrem windig.
der Wind fährt hoch, Böen von 70km/h! in der Ebene brauche ich das kleine Kettenblatt, denn natürlich kommt der Wind von vorne... da sind mir Berge doch lieber.
noch eine Nacht am Ontariosee, in der Ferne ist Toronto schon zu sehen.
letzte Etappe nach Toronto
und angekommen
gute Nacht! bei Kristin, Warmshowers Gastgeberin, und ihren beiden Vögelchen
guten Morgen!
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