mein letzter Zeltplatz in Canada, auf Walpole Island, ein Gebiet das den First Nation People gehört
Der nächste öffentliche Spielplatz mit schattiger Parkbank ist meiner, gut zum Zelt trocknen und frühstücken. Und jetzt verstehe ich auch warum ich irritiert war als ich auf die Insel kam. normalerweise wäre auf diesem Platz ein blitzblankes Klettergerüst und ein akkurat gemähter Rasen, hier ist alles verwahrlost und zugemüllt, im Kies liegt ein schweres Werkzeug.
Die Menschen hier sind offensichtlich vergessen worden und stigmatisiert. Das erklärt sich als nächstes, als ich in einem Fish and Chips Restaurant auf die einmal täglich verkehrende Fähre in die US warte. Dort unterhalte ich mich mit Evelyn, der Mutter der Besitzerin, die ich nach der Geschichte der Insel frage. Sie erzählt mir dass einige Tage vorher auf der Insel 3 Menschen von Rasern überfahren wurden und tödlich verunglückt sind. Und als ich ihr von meiner nächtlichen Begegnung erzähle, bemerkt sie, das die Polizei ja offensichtlich doch ihren Job mache, was sie im Falle der Raser wohl nicht so gewissenhaft getan hat. Als nächstes kommt Moose mit seinem Schneemobil, bestellt eine Portion Fisch, und während des Wartens redet er ohne Unterlass und antwortet auf meine Fragen in einer Art rhytmischem Singsang, mit sich auf und ab bewegenden Händen, in einem Slang der für mich schwer zu verstehen ist. Ich bin total fasziniert und kann garnicht anders als ihm die ganze Zeit zuzusehen. "I cut 'em drumsticks with my sharp knife and make necklaces, beautiful necklaces, and chopp 'em and the knife goes through smoothly..." Ich frage ob ich ein Foto von ihm machen darf? Als er sein Essen erhält, fragt er mich nach meinem Namen und verabschiedet sich von mir: "My name is Moose, 65 years old and still rocking!"
Als es Zeit wird für mich zur Fähre zu gehen, verabschiede ich mich, nicht ohne den Segen von Evelyn, "I am a priest, you know?!"