Donnerstag, 17. November 2022

Inselhopping durch Sinaloa und Nayarit

Die nächsten Tage folge ich dem Wasser. Die Küste ist durchzogen von Kanälen, Flüssen und Lagunen die teils Inseln bilden. Um weiter zu kommen muss ich mir die Überfahrten mit  Fischerbooten organisieren. Meine Wartezeit auf's Boot versüsse ich mir mit einem leckeren Garnelen-Ceviche, das direkt in der Chipstüte serviert wird (Tacolocos), und dann wird mein Rad in's Boot gehievt, und ab geht's über den Fluss zum nächsten Strand. Nur widerwillig nehmen die Fischer das Geld an das ich ihnen für die Überfahrt gebe. Der Sand ist fest, der Strand breit, da radelt es sich super. Kühe sind zum Abkühlen an's Wasser gekommen. Ich schlafe am Strand, und alles könnte paradiesisch sein wenn nicht die Myriaden an Mücken wären, die mich auffressen wollen. Der Strand ist menschenleer, der nächste Ort kilometerweit entfernt, da kann ich endlich mal ohne Badeanzug in's Wasser. 


















Am nächsten Morgen ist Flut, da ist das Radeln am Strand ein bisschen anstrengender. Dafür gehe ich direkt nach dem Frühstück nochmal in's Wasser. Ein schönes Powersandwich was ich auch bei anderen Radreisenden schon gesehen habe ist übrigens das mit Erdnussbutter und Bananen gefüllte Vollkornbrötchen (ja, mehr Vollkorn gibt's hier nicht) oder gerne auch Taco. Und weil ich keine Zeltheringe für Sand habe muss Treibholz den Job machen. Mein weiterer Weg führt mich auf wenig befahrenen Wegen und Strassen durch kleine Orte mit neugierigen Menschen, verfallenen Häusern und einfachem Leben.










Als ich im Ort vor der nächsten Bootsüberfahrt ankomme ist es schon spät, das nächste verfügbare Fischerboot legt kurz vor dem Dunkelwerden ab, das ist mir zu spät, und der Wirt in der Kneipe bietet mir an in seinem Schuppen zu übernachten. Ich bekomme einen Schlüssel für den Lagerraum und lasse mich dankbar darauf ein. Zum Abendessen gibt es Ceviche, Fisch und Garnelen, alles frisch und so lecker. 





So sieht das Dach aus Palmblättern von innen aus:


Am nächsten Morgen ist die Überfahrt bald organisiert, und weiter geht's zum nächsten Strand. 





Vom Strand auf die Strasse, weiter durch kleine Orte, die Kinder kommen gerade von der Schule, Siesta-Zeit.





Und dann komme ich nach einer kurzen Überfahrt in das erstaunliche Städtchen Mexcalitan de Uribe. Der historische Ort ist auf einer kleinen Insel, keine Autos, und alles wird gerade renoviert. Im Oktober hat Hurrikan Roslyn den ganzen Ort zerstört, Dächer abgedeckt, die Insel überschwemmt und die Menschen von der Aussenwelt abgeschnitten. Jedes Haus ist eine Baustelle, alles muss erneuert werden, Fassaden werden bunt bemalt, Dächer neu gedeckt, überall Geschäftigkeit, Kinder machen auf der Strasse Hausaufgaben oder klettern auf die Gerüste, alle begrüßen mich freundlich. Der Ort gefällt mir so gut dass ich beschliesse im Hotel eine Nacht zu bleiben, ich kann eine Dusche sowieso gut gebrauchen. Und als ich abends durch den Ort flaniere und in einem Strassenlokal Quesadillos esse gesellen sich in wechselnder Besetzung immer wieder Familien zu mir. 800 Einwohner zählt der Ort, alle kennen sich untereinander, Kinder können frei durch die Strassen laufen. Als ich mich später vor dem Hotel auf eine Bank setze bin ich sofort von fragenden Kindern umringt. 









Auch am nächsten Morgen zum Frühstück sind die Menschen im Freien. Ein weiteres Boot bringt mich durch die Kanäle zur Strasse. Mein heutiges Ziel ist San Blas. 






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