Loreto ist ein richtiges kleines Touristenstädtchen mit internationalem Flughafen. Ich lasse mich treiben.
Und hier gibt's die beste Medizin in der Apotheke!
Nach einem Pausentag mit Wäsche waschen, am Strand spazieren, schwimmen und ein bisschen rumhängen steht mir wieder eine längere Etappe mit wenig Möglichkeiten zum Wasser auffüllen bevor. Das erste Stück geht am Meer entlang, und dann führt die Strasse wieder in's Landesinnere und ein bisschen bergauf.
Es wird um 6 Uhr dunkel, und wenn ich wild campe habe ich gerne genug Zeit zum Zelt aufbauen und Kochen im Hellen. Also: Schlafplatz suchen. Ich biege ab in einen holprigen Feldweg, das Tor an der Einfahrt steht offen. Eine Herde Ziegen läuft mir über den Weg, und ein Geländewagen kommt mir entgegen, darin eine Frau und ein Mann. Ich sage dass ich einen Zeltpatz suche. Jaja, da ist es gut, da gibt es auch Wasser, sagen die beiden. Ich bedanke mich freundlich (am nächsten Morgen ist das Tor verschlossen und mir wird klar dass die beiden mich auf ihrem Land haben zelten lassen). Nach einer Bachdurchquerung und inmitten von schattigen Bäumen baue ich mein Zelt quasi in einer kleinen Oase in der Wüste auf. Der Vollmond scheint mir in's Zelt und die kleinen Laubfrösche oder Kröten rascheln unter den Blättern.
Die Bergregion endet, ab jetzt kommt wieder eine lange Flachetappe durch die Wüste. Auf manchen Landstrichen trotzen die Menschen dem Land unter anderem Spargel, Mais oder Zitrusfrüchte ab. Eine Nacht auf einem Zeltplatz in Ciudad Constitucion. Die Strasse ist die meiste Zeit schnurgerade, das heisst nur Strecke machen, für mich die beste Gelegenheit zum Vokabeln lernen. Der Wind bläst aus WNW, ich biege ab Richtung Süden: sowas wie Rückenwind!
Diese Blume ist für Kai der heute beigesetzt wird. Ich werde dich sehr vermissen mein Freund.
Zum Mittagssnack geselle ich mich in einem kleinen Ort zu Esteban unter einen Schatten spendenden Baum. Gut zum Spanisch üben!
Am späten Nachmittag halte ich in La Pasadita an einem kleinen Restaurant. Es gibt Burritos zum Abendessen und ich darf hinter dem Haus zelten. Der Großvater zeigt mir den Platz und setzt sich gemütlich auf einen Stuhl um mir beim Zelt Aufbauen zuzusehen. Und dann passiert etwas was eigentlich nie passieren darf: eine Winböe lupft mein Zelt und wirft es gegen einen Kaktus. Resultat ist ein beachtlicher Riss und weitere kleine Löcher im Aussenzelt. Und zur Krönung darf ich auch mein Vorderrad wieder flicken. Ich puhle 8 Dornen aus dem Reifen und muss 5 Löcher zu machen! Alles mit wechselndem Publikum und Familienanschluss.
El abuelo:
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