Debz und ich fahren durch den geschäftigen Verkehr der Großstadt aus Medellin raus. Es gibt Radwege aber sie hören oft einfach auf oder sind schmal und zugeparkt. Es ist laut und wir kämpfen uns durch. Ab Caldas ist die Strasse für LKWs und den Durchgangsverkehr gesperrt und wir freuen uns über die Stille und die anderen Radfahrer. 1000 Hm klettern wir bis Alto de Minas. In einem Restaurant schlagen wir uns auf 2545m Höhe die hungrigen Bäuche voll. Warm anziehen, und fertig für die Abfahrt. Kurz vor Santa Barbara finden wir ein kleines Hotel mit super Aussicht und bleiben kurzentschlossen über Nacht.
Am nächsten Morgen sind wir über den Wolken. In Santa Barbara treffen wir auf Checho, der uns wertvolle Tips und die Adresse eines Freundes gibt bei dem wir in einer Hütte übernachten können. Aber erstmal geht es runter nach La Pintada, eine 25km lange Abfahrt mit kurzen Gegenanstiegen. Zurück am Rio Cauca, zurück auf unter 1000m, zurück in der Hitze...
Bei der Hitze kommt es uns sehr gelegen dass wir mit Louis im Truck mitfahren können. Er nimmt uns bergauf mit nach Tamesis, die Räder landen hinten im Laderaum. In Tamesis wird mir zum ersten Mal so richtig klar das ich jetzt in den Anden bin! Und mein Herz hüpft über die Schönheit der Landschaft.
Debz stürzt sich in Tamesis in's Nachtleben auf der Plaza, ich habe Kopfweh und hole ganz viel Schlaf nach.
Am nächsten Tag gehen wir durch den Ort und in den botanischen Garten.
Nach vielem Hin und Her Überlegen entscheiden wir uns mittags weiter bis Jericó mit dem "escalera" zu fahren, einem Gelände-Bus der die extrem steilen und verschlammten Strassen hier bewältigt. Und die Strecke wäre mit dem voll bepackten Rad tatsächlich ein Kampf gewesen.
In Jericó vibriert das Leben, nach der Messe sind alle auf der Plaza. Ein Regenguss fegt den Platz leer und ein grosser Ast von einem Baum muss beseitigt werden nachdem er eine Bude umgerissen hat. Schnell ist der Platz dann auch wieder voll.
Am nächsten Morgen landen unsere Räder wieder auf dem Dach des Busses und wir schaukeln weiter nach Andes.
In Andes können wir endlich wieder auf die Räder steigen und das Stück bergauf bis Jardin radeln.
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