In San Martin de los Andes treffe ich auf Manuel und Héctor, 2 Argentinier die auch nach Bariloche radeln. Wir planen lose zusammen weiter zu fahren. Allerdings werde ich erstmal krank. Ich habe etwas getrunken oder gegessen was mir Bauchschmerzen und Fieber macht. Den ganzen Montag verbringe ich im Bett und die Nacht darauf schwitze ich alles aus. Am Dienstag fühle ich mich fit genug um weiter zu radeln. Die nächste Etappe führt auf der berühmten Ruta de los siete Lagos entlang. Wir machen uns zu dritt auf den Weg und nach ein paar Kilometern sind wir zu viert, Sergi aus Barcelona stösst zu uns. In Gesellschaft von 3 Männern übernachte ich am Rio Pichi Traful.
Nachts haben wir -4°C und der Tau auf dem Zelt und dem Sattel glitzert weil er gefroren ist. Nachdem alles getrocknet und wieder eingepackt ist fahren wir zu viert weiter.
Auf dem Weg treffe ich Erica aus Canada. Wir verfolgen uns seit April auf Instagram und treffen uns endlich. Wir verbringen die Mittagspause zu fünft. Erica will heute noch bis Bariloche. Mir ist das zu weit, nachmittags noch 100km zu fahren, also trennen sich unsere Wege leider schon wieder. In Villa la Angostura gehen wir in ein Hostel und ich koche uns allen einen grossen Topf Spaghetti Bolognese.
Im Hostel treffen wir auf Ray, halb Katalanin halb Argentinierin, auch eine alleine radelnde Frau. Am nächsten Tag auf dem Weg nach Bariloche sind wir also zu fünft. Der Wind bläst mit aller Macht von hinten und wir werden die ersten 60km geschoben. Das letzte Stück des Weges geht es allerdings nochmal mit seitlichem und gegen den Wind.
Bariloche ist super touristisch, ein Schokoladen-Geschäft neben dem nächsten, und viele kleine Brauereien. Eigentlich wollte ich hier ein paar Tage bleiben und wandern gehen, aber mir gefällt der Ort nicht. Es ist mir zu voll und zu urban. Ausserdem ist für Samstag schlechtes Wetter angesagt. Also hängen wir alle ein bisschen zusammen ab und trinken ein paar hier gebraute Bier.
Von Freitag auf Samstag verbringe ich eine richtig beschissene Nacht: bis nach Mitternacht ist Halli-Galli im Hostel, die Aussenbeleuchtung ist taghell und im Zimmer ist ein Schnarcher der selbst mit Ohropax nicht auszublenden geht. Alle im Zimmer ausser ihm schlafen kaum. Früh steh ich auf und suche nach einem neuen Hostel. Bei Ray im Hostel ist noch ein Bett frei, und dort sind die Zimmer nach Geschlechtern getrennt. Also ziehe ich gleich nach dem Frühstück um. Im neuen Hostel wohnt ein Kaninchen was die runtergefallenen Essensreste frisst, eine Art kleines Haus-Schweinchen.
Der Tag ist zum Rumhängen, die kurze Nacht hängt mir in den Knochen, es regnet und schneit und der Wind weht heftig. Ich gehe einkaufen und ruhe mich aus. Héctor macht ein Asado im Garten weil Sergi sich sein erstes argentinisches Asado gewünscht hat. Wir sind zu sechst, Marcello aus Brasilien den wir in San Martin im Hostel getroffen haben ist mit von der Partie. Marcello spielt uns etwas auf der HandPan vor. Am Abend ist der ganze Ort weiss verschneit.
Am Montag fahren wir zu dritt Richtung El Bolsón weiter. Wir, das sind Ray, Sergi und ich, fahren unseren eigenen Rhythmus und verabreden uns für abends in einer Cabana in Rio Villegas. Es weht ein eisig-kalter Wind und es geht erstmal ein ganzes Stück bergauf. Der Ginster blüht, auf den Bäumen und im Wald liegt Schnee.
Rio Villegas ist ein ganz kleiner Ort mit einer Hospedaje und ein paar kleinen Lebensmittelläden. In unserer Hütte brennt zum Empfang ein Feuer im Ofen und wir wärmen uns auf.
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