Dienstag, 11. Juli 2023

Machu Picchu, Valle Sagrado und Titikakasee

Von Cusco aus unternehmen wir eine organisierte Tour in's Valle Sagrado und nach Machu Picchu. Es ist total interessant, unser Guide erzählt ganz viel. Mit uns in der Gruppe ist eine kandische Familie. Als erstes gehen wir auf einen Kunsthandwerkermarkt und dann nach Pisac zu den Terrassenfeldern auf denen die Incas Untersuchungen zum Pflanzenanbau gemacht haben. 





Das nächste Ziel sind die Ruinen des Sonnentempel in Ollantaytambo. Im Ort leben die Menschen teils noch in den ursprünglichen Häusern aus dem 15. Jahrhundert.

Von dort geht es mit dem Zug weiter nach Machu Picchu Pueblo. Um bei Sonnenaufgang an der Kulturstätte zu sein stehen wir am nächsten Morgen um 5:30 Uhr auf und fahren mit dem Bus die steilen Serpentinen hoch zum Eingang. Ein kurzer Aufstieg und wir sind am Aussichtspunkt. Noch ist es neblig und alles ist von Wolken verhüllt, aber mit der Sonne macht der Himmel auf und gibt den Blick frei auf diesen besonderen Ort.









Ruben, unser Guide, erzählt von seinen Visionen und spirituellen Reisen.




Leider haben wir keinen Platz mehr für den Eintritt und den Weg auf den Gipfel des Huayna Picchu bekommen. Aber wir lassen uns ganz viel Zeit beim Rumlaufen und Besichtigen. Weil wir so früh dran sind ist der Ort noch relativ leer aber hinter uns füllt es sich immer mehr mit Menschen. Ich könnte hier den ganzen Tag bleiben und gucken und bewundern. Zu Mittag fahren wir wieder runter in den Ort. Am frühen Nachmittag bringt uns der Zug und das Shuttle zurück nach Cusco. 

Wir packen unsere Sachen um und bestellen ein Taxi für den nächsten Morgen das uns zum Bahnhof bringt. Mit dem Luxus-Zug geht es morgens um 7:30 Uhr zum Titicaca-See nach Puno. Der Empfang am Bahnhof ist mit Musik und auch während der Fahrt spielt immer wieder eine Band und dazu tanzt eine Tänzerin traditionelle Tänze. Der Zug klettert auf 4300m Höhe und fährt dann auf dem Altiplano weiter, eine karge Hochebene die sich bis nach Bolivien zieht und ganz langsam auf unter 4000m abfällt. Der See liegt auf 3800m Höhe.











In Puno bringt uns ein Taxi zum Hafen und mit einem kleinen Motorboot werden wir auf eine kleine Insel geschippert. Hier haben wir ein Zimmer mit Blick auf den See und Familienanschluss. Nachts kühlt es ab auf -3°C und das Wasser in der Leitung gefriert. Die Klospülung wird durch eimerweise Seewasser ersetzt. Der Strom kommt aus Solarpanelen. Weil die Dörfer auf schwimmenden Binsen stehen schwankt das Haus jedesmal wenn ein Boot vorbei fährt. Guten Morgen vom Titikakasee! Aufwärmen in der Morgensonne und warten auf unser Frühstück. Wir wohnen bei einer Familie und die 10-jährige Maite bringt uns Pfannkuchen, Café und Ei.







Am Vormittag machen wir eine Runde durch die schwimmende Siedlung. Ruben ist der Familienvater "unserer" Familie und fährt uns mit dem Boot durch die Gegend. Wir halten im Schilf und er erzählt uns aus Vergangenheit und Gegenwart der Uros. 
Die Uros wurden von den kriegerischen Inkas auf die schwimmenden Inseln verdrängt. Die Inseln bestehen aus kreuzweise aufgelegten Binsen die alle 15 Tage neu belegt werden. Jeder Familienvater ist der Anführer eines Clans und aus diesem wird der Ältestenrat gewählt. Dieser besteht aus 5 Personen und seit neuestem sind das 3 Männer und 2 Frauen. Seit 1952 gilt die Schulpflicht und in den 90er Jahren wurden die Inseln für den Tourismus geöffnet. Seit 2015 dürfen Touristen dort übernachten und bekommen somit einen Einblick in das Familienleben. Ursprünglich lebten die Siedler vom Fischfang, Wasservogeljagd und dem Sammeln der Eier. Für eine ausgewogene Ernährung tauschten sie die gefangenen Fische gegen Kartoffeln, Getreide, Gemüse und Obst. Seitdem die Schulpflicht gilt müssen die Familien auch Geld verdienen um die Mittel für die Schule zu bezahlen. Der Tourismus bringt die nötigen Mittel ein. Dadurch hat sich allerdings auch die Bevölkerung verringert weil die Kinder studieren und in den Städten bleiben. Der Fischfang hat sich reduziert durch Klimawandel, Verschmutzung und ausbleibenden Regen. Die Seetiefe wird jedes Jahr etwa 20cm geringer. Die Uros legen viel Wert auf das Weitergeben der Traditionen an ihre Kinder. Den älteren Bewohnern merken wir noch ein bisschen das Misstrauen gegen die Weisshäute an, die Jungen wie z.B. Maite sind uns gegenüber sehr neugierig, stellen viele Fragen und freuen sich über den Austausch.











Wir legen an einer Insel an, kaufen ein paar Souvenirs, dürfen die traditionelle Kleidung anziehen und bekommen einen Einblick in das Dorfleben und in die Häuser. Zu Mittag gehen wir Forelle essen bei Rubens Bruder. Das Gebäude mit der peruanischen Flagge ist das Krankenhaus und auf dem Bild danach seht ihr den Kindergarten.











Ich freue mich total das ich die Gelegenheit habe in einem der Häuser zu übernachten und einen Einblick in das Leben hier zu bekommen.


Guten Abend vom See! eine weitere kalte Nacht wartet auf uns, eingekuschelt in die dicken Wolldecken hier werden wir gut schlafen.

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