Mittwoch, 11. September 2024

die letzten Kilometer nach Hamburg

Das nächste Stück Weg führt mich durch ein vertrautes Gebiet, die Fränkische Schweiz, in der ich als Jugendliche oft zum Klettern war. Ich nutze jede Möglichkeit auf Wald- und Wirtschaftswegen zu fahren.





Nachdem ich den Main überquert habe fahre ich nach Thüringen rein. Die Landschaft ist wunderschön, ich nehme möglichst einsame Wege durch den Thüringer Wald. Der Borkenkäfer hat leider weite Teile der Wälder platt gemacht. In den Ortschaften ist die nahende Wahl sehr präsent, die Landflucht ist deutlich spürbar.






Ich geniesse das warme Spätsommer-Wetter und besuche einen Freund in Erfurt.





Es wird heiss. Eigentlich wollte ich weiter Richtung Nordwesten durch den Harz fahren, nehme dann aber doch den Schlenker über die Elbe mit weil ich möglichst viele Gelegenheiten zum Baden wahrnehmen will.






Nachdem ich hinter Magdeburg auf die Elbe treffe ist zum ersten Mal Hamburg ausgeschildert.







Ich zelte direkt am Ufer der Elbe und tauche zum Abkühlen in den Fluss. Die ganze Nacht höre ich das Platschen des Wassers durch die Fische die springend Insekten jagen. 



Immer näher komme ich Hamburg. 










Auf einem Campingplatz im Wendland treffe ich mich mit Hannes. Wir verbringen ein paar gemeinsame Tage in unserem Mini-Camper mit ausgedehnten Spaziergängen, Reden und Nähe.



Weil die Wetterprognose für Sonntag Abend Regen verspricht machen wir uns auf den Weg in den Kletterpark Aumühle, wo wir mit Erlaubnis die Nacht verbringen wollen. Hannes fährt mit dem Auto, ich radle. Bei Lauenburg fahre ich nochmal auf die Nordseite der Elbe. 



Im Kletterpark können wir im Trockenen sitzen während der Regen plattert. Es ist unser 24. Hochzeitstag.



Am nächsten Tag habe ich nur noch 40km nach Hause. In Entenwerder kommt mir Hannes entgegen. Mit einem weiteren Freund und meinem Neffen Tobi trinken wir auf mein Ankommen. 





Zusammen mit Hannes rolle ich nach Hamburg rein. An der Kehrwieder-Spitze freuen wir uns zusammen dass ich im GANZEN wiedergekehrt bin.


Und dann bin ich zu Hause.


Am Abend kommen noch ein paar Freunde zu Besuch und ich fühle mich willkommen in meinem alten neuen Zuhause. Ein bisschen durcheinander bin ich noch. Erstmal ankommen...

29 Monate
22 Länder
3 Kontinente
30.980 Kilometer 
334.274 Höhenmeter 
maximale Höhe mit dem Fahrrad 4818m 
maximale Geschwindigkeit (bergab...) 87km/h 
Durchschnittsgeschwindigkeit 15,5km/h
1 neuer Vorderreifen, 2 neue Hinterreifen
1 neue Hinterradnabe
2 mal neue Bremsbeläge vorne und hinten
3 mal Speichenbruch am Hinterrad
2 mal neuer Antrieb (Kette, Kettenblatt und Kassette neu)
4 mal Kette neu
1 mal neue Griffe am Lenker
für die letzten 1100km neue Laufräder, vorne mit Nabendynamo und Ladegerät
unzählige Platten
1 kaputtes Zelt
1 geklaute Powerbank
1 geklautes Handy
1 Sturz wegen übersehenem Schlagloch
1 Auto über den Fuss gefahren in Mexiko
1 mal über den Haufen gefahren in Mexiko
1 mal vom LKW in den Graben gedrängt in Ecuador
1 mal in den Gegenverkehr geweht 
1 mal vom Zonda vom Rad geweht
1 mal vom patagonischen Wind vom Rad geweht
Erklimmen des Huayna Potósi in Bolivien (6088m Höhe)
unzählige freundliche Begegnungen mit Menschen

All das liegt hinter mir.

Dankbar bin ich für diese Reise. Danke an alle Menschen die ihr mich aufgenommen, mir euer Haus und Herz geöffnet habt. Danke an alle die ihr mir geholfen habt, die ihr mich ein Stück begleitet habt, mit eurer Gesellschaft unterhalten und befruchtet, die ihr mich motiviert, gesegnet, mit Essen beschenkt, mit Gesprächen am Wegesrand oder in der Wärme eures Hauses bereichert habt. Danke an meine Freunde und Familie zu Hause die ihr mich im Herzen begleitet habt. Danke an Hannes das du mich hast ziehen lassen. Danke an die schöne Landschaft die du dich tief in meine Erinnerung geprägt hat. Danke an das Leben das du mir diese Erfahrung ermöglicht hast. 
DANKE VON GANZEM HERZEN

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