Montag, 1. November 2010

...seit 3 Tagen Gegenwind...

Liebe Blogleser,
ich wuerde ja gerne ein paar Bilder hochladen, aber ich sitze hier an einem so altmodischen Computer, da gibt es keinen USB-Slot, also muesst ihr heute mit Text vorlieb nehmen.
Also, fange ich an mit all dem, was die letzten 3Tage passiert ist:
Am Samstag bin ich mit dickem Kopf noch 65km bis Belmont bei Newcastle gefahren. Der Abschied von den beiden Bruedern Alvin und Noel ist herzlich, auf dem Rueckweg soll ich wieder vorbeikommen.
In dieser Nacht schlage ich mich zum ersten Mal in den Busch. Noch bevor ich das Zelt aufgebaut habe, haben mich die Muecken schon halb aufgefressen. Diese fiesen kleinen Dinger attackieren vor allem meine Fuesse und Fesseln.
Eine kurze Katzenwaesche mit ganz wenig von dem kostbaren Wasser, zum Essen gibt's Damper, das Outback-Brot, das Alvin mir gebacken hatte, Salat und Kaese. Lange draussen sitzen ist nicht, trotz langer Hose und Socken werde ich total zerstochen. Schnell in's Zelt, um 8Uhr ist es sowieso dunkel, lesen geht da auch nicht mehr.
Dafuer macht die Natur um mich herum umso mehr Laerm, was fuer ein Spektakel Voegel nachts so machen koennen! Viel Schlaf gibt das nicht, um 6Uhr bin ich ganz wach, noch ein bisschen lesen, dann auf.
Um 8Uhr sitze ich auf dem Rad, durch Newcastle, eine Industriestadt wo Kohle abgebaut und hauptsaechlich nach China verschifft wird. Weiter nach Nelson Bay, vorbei an den groessten Sandduenen der suedlichen Hemisphere, an einer Versammlung von Vogelscheuchen, deren Erschaffer mich auf einen kurzen Schnack anhaelt.
Kurz nachdem ich in der Faehre ueber Port Stephens sitze, faengt es an zu regnen - wenn das kein Timing ist! Bei der Ueberfahrt bekomme ich sogar ein paar Delfine zu sehen.
In Tea Gardens dann wieder auf's Rad gesetzt, weiter nach Bulahdelah, wo ich in Mary's (Carmel' Schwester) und Ludwig's (Klaus Freund) Farm waehrend ihrer Awesenheit unterschluepfen kann. Die letzten 30km fahre ich nur auf dem Highway, richtig Spass macht das nicht, Kilometer abmetern. Kaum bin ich vom Hoellenhighway abgebogen, auf eine kleine Seitenstrasse, bekomme ich meine ersten Kaenguruhs zu sehen, mitten auf der Strasse sitzen sie, eine Mutter mit Jungem.
Auf der Farm geniesse ich eine ausgiebige Dusche und inspiziere meinen Sonnenbrand, trotz LSF30. Leider entdecke ich auch eine Zecke am Ruecken, genau so platziert, dass ich sie nicht selber wegmachen kann. 
Heute kurze Fahrradpflege, dann weiter. Kurz vor Bulahdelah treffe ich auf dem Highway zum ersten Mal Gleichgesinnte: Vater und Sohn auf dem bepackten Fahrrad. Natuerlich kommen wir in's Gespraech, sie sind auf dem Weg von Sydney nach Port Macquarie, muessen bis Dienstag abend zu hause sein, weil dann  die Arbeit wieder losgeht.
In Bulahdelah sitzen wir zusammen im Cafe, anschliessend entfernt mir Brandon (Sohn) auf dem oeffentlichen Picknick-Platz die Zecke. Ein kleines Stueck radeln wir noch zusammen, dann biege ich ab auf eine stillere Strasse, die beiden bleiben auf dem Highway. Ich bin froh, dem rauen Verkehr zu entkommen und erfreue mich an der wenig befahrenen Strasseentlang des Myall, Smiths und Wallis Lake. Ein ganzes Stueck entlang der Strasse begleite mich sogar das Rausche des Pazifik. Und der rauscht ziemlich, heute blaest der Wind sehr heftig. Da will ich auch garnicht weiter kaempfen, ich bleibe in Forster, suche mir eine Huette auf dem Campingplatz, gerade rechtzeitig, bevor ein starkes Gwewitter einsetzt.
Bilder gibt es beim naechsten Blog, hoffentlich!

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